Lucas und Moritz Hamm aus der Jugend-Nationalmannschaft des German Sailing Teams haben auf dem Gardasee den Europameistertitel in der 29er-Klasse gewonnen und setzten sich gegen ein Rekordteilnehmerfeld von 500 Booten aus rund 30 Nationen Nationen durch. Die 29er Europameisterschaft 2025 fand vom 1. bis 8. Juli in Riva del Garda am Gardasee statt.
Für die 17-jährigen Zwillinge ist es der erste internationale Titel ihrer gemeinsamen Segelkarriere, die im Alter von sechs Jahren im Optimisten auf dem Chiemsee begann. „Wir haben versucht, unser Rennen zu segeln und unser Bestes zu geben – keine unnötigen Risiken, volle Konzentration auf uns“, erklärten die Brüder glücklich nach der letzten Wettfahrt.
Hinter den rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern lag eine herausfordernde Europameisterschaft, bei der sich der Gardasee phasenweise mit kräftiger Ora von seiner besten Seite zeigte, aber auch durch Sturm, Starkregen und Gewitter für Startverschiebungen sorgte. Der Auftakt verlief vielversprechend: Am ersten Regattatag konnten bei idealem Wind drei Wettfahrten gesegelt werden. Fünf Teams lagen punktgleich an der Spitze – darunter Huber/Berger (SUI), Hamm/Hamm und Lembeck/Lembeck (beide GER), Le Goff/Vidor (FRA) sowie Holt/Forslund (NOR). Auch der zweite Tag verlief spannend, wenngleich mit leichteren Winden. Die führenden Teams lagen weiterhin eng beieinander – Frankreich, Norwegen und die Schweiz teilten sich die Spitze mit jeweils drei Punkten.
Nach dem dritten Tag waren die Qualifikationsrennen abgeschlossen. Besonders die französischen Teams zeigten ihre Stärke, drei davon lagen unter den Top 5. Le Goff/Vidor (FRA) führten die Gesamtwertung an, gefolgt von Huber/Berger (SUI) und Huet des Aulnay/Gresset (FRA). Beste Frauen-Crew zu diesem Zeitpunkt waren Puchowska/Dampc aus Polen auf Gesamtrang zehn.
Der vierte Tag brachte dann eine Zwangspause: Gewitter und Regen ließen kaum Wettfahrten zu – lediglich die Bronze-Flotte konnte ein Rennen absolvieren. Am fünften Tag brachte der morgendliche Peler-Wind dafür gleich vier Rennen in die Goldflotte. Dabei segelten sich die Brüder Lucas und Moritz Hamm vom Chiemsee Yacht Club mit zwei Tagessiegen und konstanter Leistung an die Spitze des Gesamtklassements. Nur einen Punkt dahinter folgten Huber/Berger aus der Schweiz, während Mostini/Allain (FRA), Holt/Forslund (NOR) und weitere französische Crews knapp dahinter lagen.
Vor dem Finaltag versprach das Klassement Hochspannung: Deutschland lag mit minimalem Vorsprung vor der Schweiz – der Titel war noch vollkommen offen. Am Ende konnten die Geschwister Hamm sich den EM-Titel sichern.
Die Meisterschaft überzeugte nicht nur durch sportliche Klasse, sondern auch durch vielfältige Bedingungen, die sowohl Bootsbeherrschung bei Leichtwind als auch taktisches Geschick bei Starkwind forderten.
Lucas und Moritz Hamm siegten mit elf Punkten Vorsprung vor den französischen Seglern Nolann Huet Des Aunay und Titouan Gresset. Den dritten Platz belegten Ikke Huber und Liam Berger aus der Schweiz. Bestes deutsches Team hinter den Zwillingen waren Tizian und Julian Lembeck vom Segelclub Inning am Ammersee auf Rang neun. Dritte in der U17-Wertung männlich wurden Lukas Wagner und Valentin Ziegler (beide (Deutscher Touring Yacht-Club).
Mit dem Titelgewinn verabschieden sich Lucas und Moritz Hamm nun aus der vorolympischen 29er-Klasse. „Das war unsere letzte 29er-Regatta. Wir sind angereist, weil wir gerne bei der EM noch einmal mit all unseren 29er-Freunden dabei sein wollten“, sagte Steuermann Lucas Hamm. „Seit September 2024 trainieren wir im 49er-FX und haben bereits drei Regatten gesegelt – bei der Kieler Woche im Juni wurden wir Zehnte.“
Direkt im Anschluss an die Europameisterschaft reist das Teams in polnische Gdynia zu den Sailing Days, in deren Rahmen die polnischen Meisterschaften im 49er FX stattfinden. Im Anschluss daran nehmen sie an der 49er-FX Junioren-Weltmeisterschaft im dänischen Rungstedt teil. Zum Ende der Saison 2025 peilen die Zwillinge den Umstieg in den olympischen 49er an.
Das Team wird von Marc Harms, DSV-Bundesstützpunkttrainer Nachwuchs in Friedrichshafen am Bodensee, betreut. „An den beiden begeistert mich vor allem ihre hohe intrinsische Motivation, der gemeinsame starke Wille, sich immer weiter zu verbessern“, sagte er. „Wenn sie nach den Wettfahrten zu mir ans Motorboot kommen, haben sie schon selbst analysiert, wo die Verbesserungspotenziale liegen. Dazu verbindet beide die große Lust auf Segeln, Training, Sport und Bootsarbeit.“
Weitere CYC-Starter erfolgreich dabei
Insgesamt haben acht CYC-Starter beziehungsweise sechs Teams mit CYC-Beteiligung bei der EM teilgenommen. Hier ist ein Überblick über die weiteren Ergebnisse:
- Noah Mink verpasste mit seinem Steuermann Moritz Mehlmann (DTYC) leider ganz knapp die Gold Fleet und belegte in der Silber Fleet am Ende Rang 63.
- Marie und Antonia Schwarz starteten ebenfalls in der Silber Fleet und erreichten einen starken 4. Platz in der U17-Mädchenwertung (Gesamtplatz 97).
- Sophia Westermeier segelte mit ihrer Steuerfrau Julia Ewald (SRV) auf Platz 149.
- Helene Ihrenberger wurde mit ihrer Vorschoterin Liv Martin (WYC) 156.
- Leo Hespe belegte mit Vorschoterin Lola Lewis (LSC) den 208. Platz.
Alle CYC-Starter konnten bei anspruchsvollen Bedingungen wertvolle internationale Regattaerfahrung sammeln – wir gratulieren herzlich zu diesen Leistungen!
Die Ergebnisse der 29er-Europameisterschaft in Riva del Garda/Italien sind auf dieser Seite zusammengefasst, Fotos von der Europameisterschaft sind auf dieser Seite.
Informationen zur Junioren-Nationalmannschaft des German Sailing Team finden Sie auf dieser Seite.
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