Alpenpokal

Ein Bericht von Martin Köhle.

Nur drei Crews aus unserer Flotte machten sich heuer auf den Weg zum Gardasee, um an dem 35. Alpenpokal teilzunehmen. Offensichtlich schwächelte nicht nur die Flotte Chiemsee-Simssee, auch von den anderen Revieren kamen ungewöhnlich wenige Teilnehmer, so dass am 25. Juli 2018 nur 16 Boote an den Start gingen. Für den italienischen Veranstalter, die Fraglia Vela Malcesine, war das aber kein Problem. Wir wurden wie immer herzlich aufgenommen und die Serie wurde professionell abgewickelt.

Am ersten Tag gab es auch wie immer nachmittägliche Ora-Wettfahrten, wobei der Südwind aufgrund der hohen Hitze gelegentlich rechte Kapriolen machte. Das zeigte sich schon in der ersten Wettfahrt. Zwar zog Peter Zauner, der Sportwart der Deutschen H-Boot-Klassenvereinigung, eindrucksvoll seine Runden, unsere beiden Flottenmitglieder Dirk Stadler (7.) und Fips Ullherr (10.) handelten sich aber, wie sich dann bei der Gesamtabrechnung zeigen sollte, ihren ersten Streicher ein. Mit Südwind und wechselndem Glück ging der Tag nach drei Wettfahrten zu Ende, Zauner führte, Ullherr holte mit einem 5. und einem Ersten auf, nur Dirk haderte etwas mit seinem Schicksal. Von uns, der Köhle-Crew, sahen nur diejenigen etwas, die sich auf der Ergebnisliste in die unteren Gefilden vorarbeiteten.

Am zweiten Wettfahrttag ein ganz ähnliches Bild. Der Südwind schralte immer wieder, so dass plötzlich auch die rechte Seite der Bahn ging und überraschende Platzierungswechsel brachte. Aber insgesamt war es faires Segeln, die Ora pendelte zwischen gut zwei und knapp vier Windstärken hin und her, dadurch blieb es trotz der hohen Hitzegrade auf dem Wasser erträglich. Der Wettfahrtleiter arbeitete sein Pensum, die Rennen vier bis sechs, zügig ab, so dass wir rechtzeitig vor der einsetzenden Flaute im Hafen waren und die Pasta, die es am Ende jeden Wettfahrttages gab, genießen konnten.

Gerard, der gute Geist des Segelclubs, der sich um alles kümmert und jedem hilft (in ich weiß nicht wie vielen Sprachen) stellte dann die Frage, ob wir am Abschlusstag lieber morgens mit Nordwind segeln wollten (die Wettervorhersage dafür war, wieder hitzebedingt, nicht allzu prickelnd) oder doch eher für Ausschlafen seien. Die überwiegende Mehrzahl entschied sich dann für einen erquickenden Morgenschlaf. Damit waren die noch ausstehenden zwei Wettfahrten auf den Samstagnachmittag vertagt, der dann die Entscheidung bringen musste.

Zunächst sah alles wie an den Tagen zuvor aus, Fips Ullherr holte einen Laufsieg, Dirk Stadler blieb mit einem Zweiten in Schlagdistanz zum Stockerl. Dann zog aber ein Gewitter auf mit einer deutlichen Westtendenz. Die ersten beiden Starts verunglückten, das Gedränge am Startboot war nicht mehr auseinander zu bringen. Der dritte Start glückte dann unter großem Raumgeschrei, im Hintergrund blitzte und donnerte es, der erfrischende Regen blieb aber weitgehend aus.

Nach einem sehr schönen, typisch italienischen Vier-Gang-Menü folgte dann die Siegerehrung. Souveräner Gewinner des Alpenpokals wurde die Crew Peter Zauner, Timo von Schorlemer und Florian Enders vom Starnberger See. Toll die Platzierung unseres Flottenhäuptlings Fips Ullherr mit Bernd von Hoermann und Stefan Freitag. Neben ihnen auf dem Stockerl nahmen die Berliner Helmut Elsner, Dirk Schmidt und Axel Schulz Platz. Nur einen Punkt dahinter kam Dirk Stadler mit seiner Crew. Wir, also Martin Köhle, Poffer Herrmann und Stefan Roth fanden uns ziemlich am Ende auf Rang 15, da hat nichts gepasst. Aber wir hatten, wie alle anderen auch, tolle Tage am Gardasee, der ja bekanntermaßen das südlichste Regattarevier Oberbayerns darstellt.

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