Leo HespeLeo Hespe (GER 1550) in Aktion. Foto © YC Pirat

Eine langjährige Tradition wird fortgesetzt.

Beim Blättern in alten Clubjournalen bin ich im Clubjournal 2008 auf die folgenden Zeilen gestoßen:

Aufgrund der guten Erfahrungen in den letzten sechs Jahren ist in der Karwoche vom 31. März bis 5. April wiederum eine Trainingswoche in lzola bzw. Portoroz für die Nachwuchssegler der Bootsklassen Opti, 420er, Laser und Europe geplant. Im Anschluss an diese Trainingswoche besteht die Möglichkeit, am darauffolgenden Wochenende am „Easter-Cup 2007" der Opti-Segler in Portoroz teilzunehmen bzw. am „lzola-Spring-Cup 2007" der Laser und 420er-Segler in lzola.

So fanden auch heuer wieder Trainings für unsere Opti Kinder statt, 18 Kids nahmen daran teil, ein großer Teil davon nutzte die Gelegenheit, zur Teilnahme an der "Sailing Point Easter Regatta".

Unser Jugendmitglied Leo Hespe berichtet dazu Folgendes:

Für die meisten meiner Freunde sind die Osterferien und besonders Ostern ein Fest der Familie mit lange ausschlafen, viel Essen und Ostereiersuchen. Dies gilt allerdings nicht für das CYC Opti Regatta Team!

Am Wochenende vor Ostern war ich mit meinem Papa noch beim Sparkassen Cup in Radolfzell am Bodensee. Direkt nach der Regatta sind wir heimgefahren und haben abends noch die Sachen für das Segeltraining und die Sailing Point Easter Regatta in Portoroz in Slowenien gepackt. Mama, Papa mein kleiner Bruder Max-Filip und ich sind dann am Montagmorgen schon um 5 Uhr in der Früh von Bernau aus los, so dass ich noch pünktlich zum Training mit Basti, Elias und Carla um 10 Uhr in der Marina Portoroz erscheinen konnte. Als wir bei super Frühlingswetter dort ankamen, habe ich erst einmal von Charlotte Grawe eine neue CYC Jugendteam Schwimmweste, einen coolen CYC Hoodie und ein CYC Shirt übergeben bekommen – vielen Dank dafür!

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In meiner Trainingsgruppe waren Korbinian, Severin, Valentin, Noah, Tobias, Ella, Eva, Olivia. Unsere Trainer waren Basti Hennig und Elias Rothe. Am ersten Tag war der Wind gut, wir sind einige schöne Trainingsregatten gefahren. An den beiden weiteren Trainingstagen war der Wind leider nicht ganz so gut, wir haben aber dennoch viel gelernt und ausprobiert. Nach den Trainings ging es entweder mit den Scootern auf den echt coolen Pumptrack vor der Marina oder in die Whirlpools auf den Hausbooten, die unsere Eltern teilweise gechartert hatten. (Sehr empfehlenswert 😊!).

Am Gründonnerstag und Karfreitag waren dann die ersten beiden Regattatage, das sog. Qualifying. Leider war auch an diesen Tagen kaum Wind und man benötigte neben Können und Ausdauer auch eine Portion Glück. Ich schaffte es zwar in die erste Hälfte des Felds von 445 Optis, aber knapp nicht in die „Silver“ Fleet und startete dann im Finale in der „Bronze“ Gruppe, der dritten von insgesamt fünf „Fleets“. Hier landeten die meisten aus meinem Team, bis auf Korbi, der schaffte es sogar in die „Gold“ Fleet! 

BoraBora in Portoroz Foto © YC Pirat

Am Samstag und Sonntag (pünktlich zu den Finals) kam die Bora (extremer Nord-Ost Wind) mit teilw. 35-40 Knoten in den Böen. Zudem „kochte“ das Wasser mit 1,5 Metern Welle. Im Opti eine echte Herausforderung, vor allem, wenn man wie ich nur 1,45m groß ist und nur 35kg wiegt. Ich schaffte es deshalb auch nur eine von den insgesamt vier Regatten an den beiden Tagen zu Ende zu fahren. Zwei weitere musste ich jeweils auf der Zielkreuz aufgeben, eine hab ich komplett sausen lassen müssen. Ich wurde dann insgesamt 228. Damit bin ich aber sehr zufrieden und um viele Erfahrungen reicher.

Es war eine sehr intensive Woche mit viel Spaß, Sport und einem tollen Team!

Die Tage bis zur Regatta wurden für ausgiebige Trainings genutzt. Neben den seglerischen Fähigkeiten sollten auch Teamarbeit und Gemeinschaftsgefühl trainiert werden. Carla Gerlach trainierte die Gruppe der jüngeren Kinder und berichtet folgendes:

Teamrace ist auch schon für die jüngsten Segler sinnvoll. Der Optimist ist eine Ein-Mann-Bootsklasse, wodurch der Teamgedanke oft verloren geht. Von Anfang an wird im Training, bei der ersten Optiliga und bei B-Regatten nur gegeneinander gesegelt. Teamrace ist hier ein perfekter Ausgleich, bei dem zwei Teams von jeweils 4 Seglern gegeneinander antreten. Im Vergleich zum Fleetrace sind die Rennen kürzer und auch einige Regeln unterscheiden sich.Die Ergebnisse der einzelnen Teammitglieder werden addiert und das Team mit weniger Punkten gewinnt das Rennen. Bei Punktgleichheit verliert das Team mit dem besseren Rang. 

Warum Teamrace von Trainern als Trainingseinheit auch schon bei den Jüngsten eingesetzt werden sollte, ist relativ einfach und leicht zu erklären. Im Team segeln macht Spaß, fördert den Gruppenzusammenhalt und fordert vor allem gute Kommunikation unter den Seglern. Des Weiteren werden bei den kurzen und engen Rennen deutlich mehr Regeln angewendet, wodurch Theorie und Praxis sehr schnell und gut kombiniert werden kann. Bei jüngeren Seglern dient das Teamrace auch als Motivation, da es im Trainingsalltag eine Abwechslung ist und es einfacher ist Erfolgserlebnisse als einzelne Rennsiege zu feiern. Durch ständiges Abbremsen, Abstoppen, Wenden und Halsen, um auf Gegner oder Teammitglieder zu warten oder diese taktisch in schlechtere Positionen zu fahren, verbessert man natürlich auch das Bootshandling und das Bootsgefühl. Durch die kurzen Rennen und die gemeinsame Verantwortung für den Erfolg des Teams wird die Konzentrationsspanne der Segler voll ausgeschöpft.  

Nach einer langen Winterpause und 2 Jahren Corona-Zwangspause fand dieses Jahr das erste Training und die Osterregatta in Portoroz statt.

Nach dem zweiten Tag entschied ich mich, mit meiner Gruppe, bestehend aus Optiliga- und B-Seglern, einen Tag lang Teamrace zu trainieren. Grund für diese Entscheidung war der noch teilweise fehlende Gruppenzusammenhalt und die großen Leistungs- und Erfahrungsunterschiede innerhalb der Gruppe. Am Vormittag wurden von mir Teams eingeteilt und die wichtigsten Regeln erklärt. Die einzelnen Teams sollten sich kurz treffen und hatten Zeit sich einen Team-Namen zu überlegen und einen Teamkapitän zu wählen. Der Teamkapitän ist größtenteils für die Kommunikation im Team verantwortlich. Am Vormittag wurden die neu gelernten Regeln spielerisch auf dem Wasser geübt, die Segler fuhren den Kurs ab und einzelne Proberennen wurden gesegelt.

In der Mittagspause wurden dann am Land einzelne Situationen besprochen und erklärt. Am Nachmittag fanden dann Rennen in der Gruppe statt. Die Einheit wurde sehr schnell zum Erfolg, die Kinder waren hoch motiviert, amüsierten sich und am Ende des Tages hatte jeder etwas zu feiern, da jedes Team mindestens einmal gewann. Die schwächeren Segler wurden gestärkt und die erfahrenen Segler gefordert. Die Kommunikation sowie Zusammenhalt in den einzelnen Teams und später auch in der gesamten Gruppe verbesserte sich enorm.

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Die folgenden Kinder haben teilgenommen:

Raphael Saunier, Laurens Laffert, Nora Brantsved, Josephine Laffert, Lotta Fricke, Caspar Schwaiger, Michael Surm, Philipp Surm, Severin Grawe, Valentin Grawe, Tobi Garke, Noah Mink, Eva Grünewald Ella Brantsved, Olivia Saunier, Korbinian Grawe, Leo Hespe.