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Monaco, Monte Carlo, was geht einem bei der Nennung dieser Orte durch den Kopf?

Sonne, Meer, Hafen, Luxusyachten, Grimaldi, Spielcasino oder Formel 1. Und nicht zuletzt der „Yacht Club de Monaco“ mit seinem 2014 errichteten neuen Clubhaus, unter anderen von Lord Foster geplant, das zu den schönsten Clubhäusern der Welt gehört.

Hier fand – heuer zum 12. Mal - vom 13. bis zum 16. Januar 2022 das „Monaco Optimist Team Race“ statt, das man sicherlich zu Recht als die inoffizielle Teamrace Weltmeisterschaft bezeichnen kann. 15 Mannschaften kämpften um den Sieg, darunter das National Team der USA, das mit Gil Hackel den amtierenden Opti Vizeweltmeister im Team hatte.

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Die Veranstaltung ist ein „Invitation Event“, das bedeutet, dass die Teams nach vorheriger Bewerbung eingeladen werden. Dem Team des CYC wurde nach 2020 heuer bereits zum zweiten Mal die Ehre zuteil, zum Team Race eingeladen zu werden.

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Mit Lucas und Moritz Hamm waren immerhin die Führenden der Rangliste 2021 im Team, zur Verstärkung haben sie sich Catalina und Cosima Feußner vom BYC geholt, die in der Rangliste mit Platz 8 bzw. 14 auch ganz weit vorne rangieren.

Unser Team reiste bereits am 8. Januar in Monaco an, damit war Teambuilding (Schlittschuhlaufen auf einer Kunsteisbahn auf der Hafenpromenade), eine Stadtbesichtigung (20 Tsd Schritt und 80 Stockwerke) und vor allem eine Akklimatisierung und die Teilnahme an Trainingswettfahrten möglich.

Bei diesen Wettfahrten zeichnete es sich bereits ab, dass die USA die Konkurrenz dominieren würden. Aber auch das GER Team schlug sich an den drei Trainingstagen gut und siegte gegen alle Nationen (außer gegen die Favoriten aus den USA).

An den Vortrainingstagen herrschte karibische Stimmung mit Wind, Welle und Sonnenschein pur.

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Am 13. Januar (Donnerstag) fand dann die feierliche Eröffnungsveranstaltung mit der Vorstellung aller Teams statt. Danach war leider Warten angesagt, denn die Windverhältnisse ließen keine Wettfahrten zu.

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Am 14. Januar (Freitag) verbrachten die Teams auch erst mal viel Zeit mit Warten und Sport an Land bis dann am frühen Nachmittag die ersten Races gestartet werden konnten. Unser Team beendete den Tag mit sechs von acht gewonnenen Rennen an zweiter Stelle hinter den USA mit sieben Siegen in sieben Rennen. Am Abend wurde das GER Team zum Baden im Pool des YCM eingeladen, was mit Begeisterung angenommen wurde.

Am 15. Januar (Samstag) wieder warten, warten, warten… Dann am späten Nachmittag doch noch einige Races, an deren Ende unser sich Team punktgleich mit Frankreich auf dem fünften Platz wiederfand. Die Stimmung im Team war eher mau, Fehler wurden analysiert und die Taktik der Gegner erkannt: Alle auf die zwei starken beiden Buben, es wurde versucht sie über Penalties am Start auszuschalten. Ergebnis: zweimal ganz knapp verloren (UKR, FIN), einmal gewonnen (CHI)!

Flutlicht

Vor der Team Party mit festlich weiß eingedeckten Tischen, gab‘s dann abends noch ein lustiges Spaß-Hafenrace unter Flutlicht.

Der Austragungsmodus sah zunächst „Round Robin“ (jeder gegen jeden), danach Halbfinale und Finalwettfahrten vor.

Am Ende des vorletzten Tages waren noch nicht alle Round Robin Wettfahrten gesegelt und alle warteten gespannt darauf, wie es am Sonntag weitergehen würde.

Am 16. Januar (Sonntag) zunächst wieder kein Wind, dann um 10:30 Uhr das Signal zum Auslaufen. Die Wettfahrtleitung hatte beschlossen, zunächst die Round Robin Wettfahrten abzuschließen. Unser Team fand sich am Ende auf einem dritten Platz wieder, der zur Teilnahme am Finale qualifizierte.

Den ersten Finallauf verlor unser Team knapp gegen die USA. Dieses Rennen war richtig gut und das US National Team kam das erste Mal (laut Jury und WF-Leitung) gewaltig unter Druck. Den zweiten Finallauf gegen Finnland konnte unser Team jedoch gewinnen und beendete die Serie mit einem hervorragenden dritten Platz.

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Im letzten Rennen wurde es noch einmal spannend. Plötzlich hatte sich eine GPS Tonne verselbständigt, fuhr weg und das Rennen musste noch einmal neu gestartet werden!

Alles sehr aufregend! Vor allem wenn man bedenkt, dass die Läufe immer sehr kurz sind und es ab der Vorstartphase (drei Minuten) sofort um jedes einzelne Manöver geht, das darüber entscheidet, ob man gewinnt oder verliert.

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Die Siegerehrung war sehr festlich und glich wieder einer Mini-WM. Leider mussten alle dann direkt am frühen Abend abreisen, um am nächsten Morgen wieder pünktlich um 7:15 Uhr in der Schule zu sitzen…

Der CYC war der erste bayerische Segelclub, der im Jahr 2006 ein Opti Team Race durchführte. Auch heuer im Herbst ist wieder ein Team Race geplant. Hoffen wir, dass es dieses Jahr wirklich stattfinden kann, denn dieses Format ist eine tolle Abwechslung und Ergänzung zum Fleet Race, es stärkt die Teamfähigkeit und Kommunikation, es setzt sehr gute Regelkenntnisse und die volle Beherrschung des Bootes voraus.

Zudem gilt es den Titel als Bayerischer Meister aus 2020 (mit Lucas und Moritz Hamm, Xaver Schwarz und Severin Gericke) im Club zu verteidigen.

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